Zweite Gemeinsame Stellungnahme des Bundes der Freien Waldorfschulen


 und der Medizinischen Sektion am Goetheanum zur Covid-19-Pandemie

Hamburg/Dornach, 9. November 2020: Corona ist, soviel wird immer deutlicher, kein vorübergehender Albtraum, der bald wieder verweht sein wird. Wir werden lernen müssen, damit zu leben wie mit anderen gefährlichen Krankheitserregern auch. Mittelfristig wird uns das gelingen, zunächst einmal hat die Pandemie aber die meisten unserer eingespielten gesellschaftlichen, kommunikativen, sozialen, kulturellen und hygienischen Gewohnheiten durcheinandergerüttelt – und wird das wohl auf absehbare Zeit auch weiter tun.

Mit den bei abnehmender Sonnenwirksamkeit1 seit Herbstbeginn europaweit wieder steil ansteigenden Infektionszahlen nehmen die Verunsicherungen, Ängste, Frustrationen und Spannungen weiter zu, die unsere Gesellschaft insgesamt, in besonderer Weise aber die mit immer neuen Einschränkungen konfrontierten Erzieher:innen, Lehrer:innen und Eltern in den Kindergärten und Schulen belasten. Die verantwortlichen Gremien dieser Einrichtungen stehen vor der schwierigen Aufgabe, einerseits die behördlichen Verordnungen umsetzen zu müssen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sich ein pädagogisches Leben entfalten kann, das den Kindern die Begegnungen mit ihrer Umgebung durch Sinneserlebnisse, durch ihr Mit-der-Welt-Fühlen-Wollen und ihren Bewegungsdrang, aber genauso mit ihrer Phantasie, ihrer Neugier und ihrem Denkwillen eröffnet. Das führt vermehrt zu Konflikten, die nur zu bewältigen sein werden, wenn in den kollegialen Gesprächen auch widersprüchliche Gesichtspunkte in ihrer Teilberechtigung erkannt und dann kreative Lösungen gesucht werden. Die Waldorfpädagogik bietet eine unerschöpfliche Vielfalt an Möglichkeiten, situativ neue Wege zu bahnen. Genau genommen macht sie das überhaupt erst aus.

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